Darsteller auf Mittelalterveranstaltungen umfassen ein breites Spektrum an Akteuren wie Ritter, Musiker, Gaukler, Handwerker und Schauspieler, die mit historischen Darstellungen, Handwerkskünsten, Musik und akrobatischen Darbietungen die Vergangenheit lebendig werden lassen. Sie agieren oft als Laiendarsteller, die über ihr Hobby zur Geschichte finden.
Bild: „Der Gaukler“ Atelier/Werkstatt von Hieronymus Bosch (etwa 1450–1516), © Public Domain
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Ohne Darsteller und Künstler wären Mittelalterveranstaltungen vermutlich reine Märkte und würden kaum besucht werden. Erst die Vielfalt und das harmonische Zusammenspiel der Mitwirkenden machen den Reiz solcher Veranstaltungen aus. Ritter und Kriegsknechte zeigen oft historische Schwertkämpfe und Kampftechniken. Instrumentalisten und Sänger tragen mit Musik und Tanz zur Unterhaltung bei. Gaukler zeigen selbst auf kleinen Veranstaltungen unglaubliche akrobatische Darbietungen. Handwerker präsentieren historische Handwerkskünste wie Schmiedekunst oder Lederverarbeitung. Schauspieler und Mimen verkörpern Figuren wie Ritter, Räuber oder Hexen und Hofnarren sorgen für humorvolle Unterhaltung.
Darsteller im Mittelalter
Im Mittelalter gab es verschiedene Arten von Darstellern, die heute als Gaukler, Spielleute, Narren und fahrende Schauspieler bekannt sind. Diese Künstler waren oft fahrende Wanderer, die auf Märkten, Jahrmärkten und Festen auftraten und ihre Fähigkeiten wie Musik, Akrobatik, Jonglieren und Schauspiel zeigten. Sie galten als recht- und ehrlos und hatten keinen festen Wohnsitz, doch spielten sie eine wichtige Rolle in der Unterhaltung der Bevölkerung und manchmal sogar an Höfen.
Arten von Darstellern
- Gaukler: Dies ist ein Sammelbegriff für Schausteller, die verschiedene Fertigkeiten präsentierten. Dazu gehörten Taschenspieler, Akrobaten, Jongleure, Seiltänzer, Bärenführer, Bauchredner und Feuerschlucker.
- Spielleute: Diese waren Instrumentalmusiker, Sänger und Tänzer. Sie waren oft Multiinstrumentalisten und spielten Instrumente wie die Fiedel, Flöte, Laute und Trommeln. Sie reisten in Gruppen, oft im Troß von Heerzügen, und lebten von Auftritten bei Märkten, Festen und auch bei Höfen.
- Narren: Der Narr war sowohl eine Person, die sich töricht verhielt, als auch ein Motiv in Kunst und Literatur. Sie genossen eine besondere soziale Ausnahmestellung und eine gewisse „Narrenfreiheit“, die es ihnen erlaubte, alles zu sagen, ohne dafür bestraft zu werden.
- Fahrende Schauspieler: Diese traten oft in kleinen Truppen auf und bemühten sich, das Ansehen ihres Berufs zu verbessern. Sie waren wichtige Wegbereiter für die Entwicklung des deutschen Theaters und spielten eine entscheidende Rolle in der Entstehung der modernen Theaterkultur.
Leben der Darsteller
Viele dieser Darsteller waren gehörten zum „fahrenden Volk“. Das bedeutete, dass sie keinen festen Wohnsitz hatten und von einem Ort zum nächsten reisten. Sie wurden oft von der Kirche verspottet und als recht- und ehrlos angesehen. Ihr Lebensstil war nicht immer gesellschaftlich akzeptiert. Ihre Auftritte jedoch waren eine wichtige Quelle der Unterhaltung für das einfache Volk und trugen zur kulturellen Vielfalt der mittelalterlichen Gesellschaft bei.
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